In der Kommunikation, sei es in den Medien, der Politik oder im alltäglichen Gespräch, kommt es nicht nur darauf an, was gesagt wird, sondern auch wie es gesagt wird. Die Art und Weise, wie Informationen präsentiert werden, kann unsere Wahrnehmung erheblich beeinflussen. Ein Phänomen, das in diesem Kontext immer wieder auftaucht, ist das sogenannte negative Framing. Doch was genau steckt dahinter, und wie wirkt es sich auf unsere Entscheidungen und Sichtweisen aus?
Framing bezeichnet den Prozess, bei dem Informationen in einen bestimmten Kontext gestellt oder "gerahmt" werden. Dies kann dazu führen, dass die gleiche Information unterschiedlich wahrgenommen wird, je nachdem, wie sie formuliert oder präsentiert wird. Negatives Framing ist dabei eine besonders wirksame Methode, bei der der Fokus auf negativen Aspekten einer Situation gelegt wird – selbst wenn die zugrunde liegende Nachricht insgesamt neutral oder positiv ist.
Ein einfaches Beispiel zur Veranschaulichung:
Obwohl beide Sätze die gleiche Information vermitteln, wird der zweite Satz, der sich auf das Scheitern konzentriert, als deutlich negativer wahrgenommen. Das liegt daran, dass unser Gehirn sensibel auf negative Informationen reagiert und diese stärker gewichtet als positive Nachrichten. Dies hat tiefgehende Auswirkungen auf unsere Wahrnehmung von Ereignissen, Produkten und sogar Menschen.
Die Auswirkungen von negativem Framing auf die Wahrnehmung sind enorm und können unser Verhalten auf subtile Weise beeinflussen. Negative Formulierungen aktivieren bestimmte kognitive Prozesse, die zu emotionalen Reaktionen führen, wie Angst, Sorge oder Unsicherheit. Dies hat verschiedene Auswirkungen:
Negatives Framing wird oft strategisch eingesetzt, um bestimmte Reaktionen zu erzielen. Besonders in den Medien und der Werbung ist diese Technik weit verbreitet, um Aufmerksamkeit zu erregen und die Dringlichkeit einer Situation zu erhöhen. Ein News-Bericht, der sich auf die negativen Folgen einer Entscheidung konzentriert, sorgt meist für mehr Klicks und Diskussionen, als ein Bericht, der die positiven Aspekte hervorhebt.
Auch in der Werbung wird negatives Framing genutzt, um Ängste und Unsicherheiten der Konsumenten anzusprechen. Werbestrategien, die mit der Angst vor einem Verlust oder Schaden spielen, zielen darauf ab, eine Reaktion hervorzurufen, die den Konsumenten dazu motiviert, sofort zu handeln.
Das Erkennen von negativem Framing ist der erste Schritt, um sich von seiner Wirkung zu befreien. Hier sind einige Hinweise, wie du negatives Framing in der Kommunikation identifizieren kannst:
Obwohl negatives Framing mächtig und weit verbreitet ist, gibt es auch eine Gegenbewegung: positives Framing. Hierbei wird die gleiche Information so formuliert, dass der Fokus auf den Vorteilen, Chancen und positiven Aspekten liegt. In unserem Beispiel würde dies folgendermaßen aussehen:
Durch eine positive Darstellung wird die Wahrnehmung der Situation oft optimistischer und offener. Dies kann uns nicht nur helfen, eine ausgewogenere Sicht auf die Welt zu entwickeln, sondern auch dazu führen, dass wir zu produktiveren, proaktiveren Entscheidungen kommen.
Negatives Framing beeinflusst uns viel stärker, als wir oft denken. Es kann unsere Wahrnehmung und unsere Entscheidungen erheblich verändern, indem es den Fokus auf Risiken, Ängste und negative Aspekte legt. Ein kritisches Bewusstsein für diese Technik ist der erste Schritt, um sich nicht von negativen Darstellungen leiten zu lassen. Wenn du also das nächste Mal auf eine Nachricht stößt oder eine Entscheidung zu treffen hast, versuche, die Informationen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Positives Framing kann ebenso mächtig sein – und oft der Schlüssel, um eine optimistischere und realistischere Sicht auf eine Situation zu entwickeln.
Achte darauf, wie du die Welt siehst – deine Perspektive kann den Unterschied machen.
ANGEBOTE FÜR DICH
Online Produkte (Online Kurse & Co.)
Online 1:1 Coaching, Beratung & Mentoring
Angebote für Praxen, Kliniken & Unternehmen
© 2025 WORDSEED®
RECHTLICHES
FÜR DICH